Friedhof Chemnitz
Objekt 312
Der frühere Johannisfriedhof befand sich hinter der Johanniskirche im heutigen Stadtzentrum. Er war seit dem 16. Jahrhundert der Chemnitzer Hauptfriedhof. Im Zuge der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert stieg die Bevölkerungszahl explosionsartig auf 320.000 an. Die kirchlichen Friedhöfe waren aufgrund der hohen Sterblichkeitsrate nicht mehr aufnahmefähig. Im Jahr 1866 kam es in Chemnitz zum Ausbruch der Cholera, was den Bedarf eines neuen Friedhofes noch erhöhte. So begannen im Frühjahr 1871 die Arbeiten am Neuen Friedhof.
Die Feierhalle für Erdbestattungen wurde in den Jahren 1872/1873 erbaut. Die Weihe der Halle fand am 28. April 1874 durch Vizebürgermeister Vetters statt. Anschließend erfolgte auf Stadtkosten die erste Beerdigung.
Am 27. September 1885 gründete sich der Verein für Feuerbestattung in Chemnitz. Nachdem im Königreich Sachsen Feuerbestattungen nicht mehr verboten waren, erwarb der Feuerbestattungsverein das Gelände des heutigen Urnenhaines. Am 15. Dezember 1905 folgte der erste Spatenstich zum Bau des Krematoriums. Die Weihe des Krematoriums fand ein Jahr später, am 15. Dezember 1906 statt. Es war das erste Krematorium in Sachsen. Am nächsten Tag wurde die erste Kremation durchgeführt.
Die 4,10 Meter hohe Christus-Statue aus weißem Marmor befindet sich auf der Freifläche zwischen der Feier- und der Leichenhalle. Durch Stiftungen sowie Mittel von 68 Kirchenvorständen wurden im Jahre 1901 13.750 Mark für ein Monument auf dem Neuen Friedhof gesammelt. Zwischen Sockel und Sims steht ein Text aus dem Johannesevangelium Kapitel 14 Vers 19: „Ich lebe und Ihr sollt auch leben“. Die Statue wurde am 2. Oktober 1904 enthüllt.
Die Fläche des Friedhofes beträgt 30,8 Hektar, die des Urnenhains 8,5 Hektar.
(Quelle: Wikipedia.org)
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