Rote Armee
Objekt 24
Im Jahre 1916 begann der Bau am Flughafen Nohra mit sechs Flugzeughallen, vor allem durch russische Kriegsgefangene. 1919 gab es in Nohra zwölf Piloten. Mit dem Friedensvertrag von Versailles musste der Flughafen 1920/21 umfunktioniert werden. Es entstand eine Maschinenfabrik, die zugleich als Tarnobjekt eine weitere militärische Nutzung des Platzes ermöglichte. 1926 erfolgte der Bau einer Betonpiste. 1928 wurde hier die Heimatschule Deutschland eröffnet, die sich der Erwachsenenbildung widmete und den Freiwilligen Arbeitsdienst in der Region organisierte. Zugleich nutzte der paramilitärische Stahlhelm das Gelände zu Schulungen. Nach dem Reichstagsbrand begann am 28. Februar 1933 die formale Legitimierung des faschistischen Terrors. Über 200 Thüringer Antifaschisten wurden in den folgenden Wochen in der Heimatschule Deutschland, die fest in der Hand der NSDAP war, interniert. In der Literatur wird es als das erste KZ in Deutschland geführt. Zur gleichen Zeit wurden die Flughallen erweitert. Nun wurde der Flugplatz Ausbildungsstätte des nationalsozialistischen Luftsportverbandes, dem Vorläufer der Luftwaffe. Er übernahm wenig später die Gebäude der Heimatschule. Am 1. März 1935 wurde aus dem Flugplatz der Fliegerhorst Weimar-Nohra. 1937 wurde mit dem Bau der Kasernenanlage im Süden (versteckt in einem Wald) begonnen. Nun wurde der Flugplatz vor allem zur Ausbildung genutzt.
Nach der Kapitulation am 11. April 1945 übernahm die 9. Air Force der US-Armee den Flugplatz. Am 3. Juli 1945 wurde die 8. Gardearmee unter Gardegeneraloberst Tschuikow nach Nohra verlegt. Sie hatte in Stalingrad gekämpft und Berlin miterobert. So wurde Nohra einer der wichtigsten Standorte der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Hier war die größte sowjetische Hubschrauberstaffel (Mi-8 und Mi-24) in der DDR stationiert. Als die sowjetischen Truppen 1992 aus Nohra abzogen, umfassten die militärischen Liegenschaften eine Fläche von ca. 240 ha.
Bis heute wurden ungefähr 200 Gebäude auf dem Gelände abgerissen, ca. 13 Hektar Landebahn und Hubschrauber-Stellflächen renaturiert. Die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen hat einen Teil der Fläche renaturiert und der Kommune Nohra zur Entwicklung eines Landschaftsparks mit eingelagertem Sondergebiet für gewerbliche Freizeitgestaltung veräußert. Bis Sommer 2003 wohnten bis zu 500 Spätaussiedler in drei erhaltenen Gebäuden. Die letzten Wohnblocks wurden 2007 abgerissen. Ein Teil des früheren Schulgebäudes wurde saniert. Heute befindet sich darin ein Montessori-Kindergarten und eine Montessori-Grundschule. Die Kaserne im Südteil hat bis heute keine neue Nutzung gefunden, und wird zum großen Teil abgerissen. In einem ihrer Keller wurde 2009 die Bernd-das-Brot-Statue vom Erfurter Fischmarkt, nachdem sie zwölf Tage zuvor entwendet wurde, gefunden.
(Quelle: Wikipedia.org)
174 Fotos | Seite | 1 | 2 | |

























































































